Notdienste im SHK Bereich
Eine defekte Heizungsanlage, ein Rohrbruch oder ein nicht funktionierendes Abwassersystem nehmen keine Rücksicht auf Feierabend oder Wochenende.
Aus diesem Grund bieten einige unserer SHK-Fachbetriebe einen Notfallservice an, der für Sie 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag erreichbar ist. Idealerweise haben Sie bereits einen Wartungsvertrag bei einem Innungsfachbetrieb abgeschlossen und somit als Stammkunde*in einen festen Ansprechpartner für Sanitär und/oder Heizung, der Ihre Anlage kennt und regelmäßig wartet.
Wichtig: ein Notdienst ist für Notfälle gedacht, um gravierende Schäden zu begrenzen. Eine fachmännische Reparatur bzw. Instandsetzung erfolgt bei einem anschließenden Termin.
Den Umfang der Leistungen im Notfall entnehmen Sie bitte Ihrem Stördienstvertrag, sofern einer vorhanden ist.
Alle anderen Arbeiten im Notdienst werden nach Aufwand pro Stunde abgerechnet zzgl. eventueller Abend-, Feiertags- oder Wochenendzuschläge.
Nutzen Sie die Handwerkersuche der Innung SHK Berlin.
Wenn Sie einen Notdienst über Internetsuchmaschinen suchen, geraten Sie leicht an nicht seriöse Handwerkervermittler, wo Ihnen das Vielfache eines ortsüblichen Notdiensteinsatzes berechnet wird. Die Monteure verfügen auch nicht unbedingt über eine adäquate Ausbildung oder Zertifizierungen. Ein Blick ins Impressum verrät meist, wo die Firma wirklich ihren Sitz hat.
Bevor Sie nun einen Notdienst bemühen, sollten Sie noch einen Blick in unseren Erste-Hilfe-Ratgeber werfen, um eventuell erste Schritte einzuleiten, weitere Schäden zu minimieren.
Erste Hilfe Ratgeber
- Rohrbruch – Wasser stoppen, Schäden minimieren
Ein Wasserrohrbruch, egal ob Trink- oder Heizungswasser, kann zu erheblich Schäden an Einrichtungen und Bausubstanz führen. Beschädigungen am Rohr oder an Ventilen führen zu unkontrolliertem Wasseraustritt. Unbemerkt führt das oft zu hohen Renovierungskosten, wenn keine Entwässerungsstelle in der Nähe ist.
Die sicherste Maßnahme, Rohrbrüche zu vermeiden, ist eine regelmäßige Wartung und Kontrolle der Leitungsanlage.
Wenn Sie einen Rohrbruch bemerken, drehen Sie unbedingt den nächstgelegenen Leitungshahn oder besser noch den Haupthahn zu. Öffnen Sie dann Bad- oder Küchenarmaturen, um den Druck von der Leitung zu nehmen. Es sollte nun kein Wasser mehr aus der defekten Stelle und den Armaturen kommen.
Sollte der Schaden außerhalb des Hauses bzw. vor der Hauptabsperrung entstanden sein, nehmen Sie umgehend Verbindung mit Ihrem Wasserversorger auf. Ihr Anbieter verfügt sicherlich über eine Notrufnummer, falls der Schaden abends oder am Wochenende auftritt. Entstörungsdienst der Berliner Wasserbetriebe ist erreichbar unter: 0800.292 75 87 (dann im Menü die 4 wählen).
Sind Sie Mieter der Immobilie, ist es Ihre Pflicht, unverzüglich Ihren Vermieter über den Schaden zu informieren.
Hauseigentümer können dann den Fachbetrieb mit der Beseitigung des Rohrbruchs beauftragen. Defekte Rohrleitungen sollten nicht stückweise, sondern mindestens von Fitting zu Fitting erneuert werden.
- Wenn das Wasser nicht mehr abläuft
Verbrauchtes Wasser wird normalerweise sicher über Abläufe und Abflussleitungen in die Kanalisation geleitet und von dort ins Klärwerk. Leider gibt es aber immer wieder mal Störungen, wodurch das Wasser nicht abläuft. Wasserschäden sind die Folge.
Größere Schäden können Sie meist vermeiden, wenn Sie die weitere Wasserzufuhr möglichst abstellen und nach den Ursachen suchen.
Wenn das Wasser in Toilette, Waschbecken, Dusche oder Badewanne nicht abfließt, dann sind meist verstopfte Hausrohre dafür verantwortlich.
Zuerst ist die Frage zu klären: liegt die Störung im Abwasserkanal oder in den Hausrohren?
Fließt das Wasser bei allen Nachbarn nicht mehr ab und steht das Wasser auf der Straße, sind die Wasserbetriebe für die Entstörung zuständig: (0800) 292 758 7
Liegt die Störung in der Hausanlage, kommen mehrere Ursachen in Frage. Hier einige Tipps, wie Sie vorgehen sollten:
- Überschwemmung vermeiden: Bei verstopften WC-Anlagen die Spülungen nicht mehrmals drücken.
- Einen „Pümpel“ auf den Abfluss, im WC an der Rohröffnung ansetzen und im Intervall drücken und ziehen. Durch den aufgebauten Druck kann sich die Verstopfung lösen.
- Bei Waschbecken, Dusche und Wanne den Abfluss auf offensichtliche Verstopfung mit Haaren und Seifenresten untersuchen.
- An Waschbecken oder Spülbecken Rohrverbindungen mit Zange öffnen und Rohrstücke säubern.
- Bei Öffnen von Rohren einen Eimer darunter stellen und Wischlappen bereithalten.
- Abfluss von WC, Waschbecken, Dusche oder Wanne mit Spülmittel und einem Eimer Heißwasser durchspülen, um Reste zu lösen.
- Einen etwas dickeren Draht im Abflussrohr hin und her schieben.
- Bitte keine chemischen Abflussreiniger einsetzen.
Schwieriger sind Selbstlösungsversuche, wenn statt WC, Wanne, Waschbecken oder Dusche, Haushaltsgeräte wie Spülmaschine oder Waschmaschine betroffen sind. Auch hierbei ist eine Lösung in Eigenregie aber nicht unmöglich. Was zu tun ist, erklären die nachfolgenden Punkte:
- Betroffenes Gerät wegen Kurzschluss- und Verletzungsgefahr abstecken.
- Wegen Überflutungsgefahr das Gerät vom Wassereinlauf trennen.
- Öffnen von allen Verbindungen, die geöffnet werden können.
- Untersuchung des Geräteinneren auf Verstopfungen und Dreck.
- Pumpe und Auffangsieb gründlich spülen.
- Anschlussrohre mit Draht, Spirale oder Feuchtstaubsauger reinigen.
Sollten das Wasser weiterhin nicht ablaufen, liegt die Verstopfung meist tiefer bzw. fester in der Rohrleitung und muss mit professionellem Werkzeug vom Fachbetrieb beseitigt werden.
- Die Heizung bleibt kalt
Solange die Heizung funktioniert, und alles schön warm ist, kümmert man sich wenig um seine Heizungsanlage. Besonders bei frostigen Tagen aber wird es schnell unbehaglich in den Räumen, wenn die Heizflächen kalt bleiben.
Bevor Sie nun aber den Notdienst des SHK-Fachbetriebes wählen, sollten Sie auf Fehlersuche gehen und folgende Punkte kontrollieren:
- Kessel / Wärmeerzeuger kontrollieren:
- auf Fehlermeldung überprüfen. Oft wird im Display ein Code angezeigt, mit dem Sie in der Bedienungsanleitung des Gerätes auf Störungssuche gehen können. In einigen Fällen steht beschrieben, wie der Fehler zurückgesetzt werden kann.
- Ist die Nachtabsenkung aktiv, also heizt der Kessel am Tag und nachts wenig bis gar nicht? Vielleicht ist dann die Uhr nicht richtig gestellt.
- Funktioniert die Warmwasserbereitung (falls diese auch vom Kessel übernommen wird)? Dann ist eventuell der Wasserschalter defekt und muss vom SHK-Fachbetrieb ausgetauscht werden.
- Heizungspumpe auf Laufgeräusche kontrollieren. Steht die Pumpe, wird das vom Kessel erwärmte Wasser nicht weiter transportiert. Der SHK-Fachbetrieb kann die Pumpe oft wieder in Gang setzen oder austauschen.
- Temperaturen im Heizungssystem (Vorlauf/Rücklauf) kontrollieren. Wenn auf den Thermometern nahezu die gleichen Raumtemperaturen angezeigt werden, wird kein Wasser erwärmt.
- Wasserdruck im Heizsystem kontrollieren. Ist dieser zu niedrig, geht der Kessel auf Störung. Deshalb sollte immer auf den korrekten Wasserdruck (1,2 – 1,8 Bar) im Heizungssystem geachtet werden.
- Heizkörper kontrollieren:
Wenn am Wärmeerzeuger nun erstmal keine Auffälligkeiten zu erkennen sind, kann es auch an den Heizflächen in den Räumen liegen. Prüfen Sie daher, ob alle Räume kalt bleiben, oder ob es sich um einzelne Räume handelt. Prüfen Sie bitte vorsichtig, ob auch die Zuleitungen zu den Heizflächen warm/heiß oder kalt sind.- Ventilstift klemmt:
Schrauben Sie den Thermostatkopf ab und ziehen Sie ihn nach vorne ab.
Aus dem Ventil steht ein kleiner Stift heraus, der beweglich sein muss. Um festzustellen, ob der Stift klemmt, drücken Sie ihn hinein. Geht dieser von selbst wieder in seine Ausgangsstellungen zurück, ist dies nicht der Grund für die kalte Heizung
Geht der Stift nicht mehr in seine Ausgangsstellungen zurück, nehmen Sie eine Kombizange zur Hand und bewegen den Stift sachte mehrmals hin und her, bis er gelöst ist und von selbst wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeht. - Luft im Heizkörper:
Stellen Sie den Heizkörper auf maximale Wärme.
Nehmen Sie ein Gefäß zur Hand und halten dieses unter das Entlüftungsventil, das auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats liegt. Anschließend nehmen Sie den Entlüftungsschlüssel zur Hand und drehen damit das Ventil ca. eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn.
Sobald die Luft ausgetreten ist, was Sie daran erkennen, dass anstatt Luft nun Wasser aus dem Ventil austritt, schließen Sie das Ventil.
- Ventilstift klemmt:
Sollte keine der vorrangegangenen Prüfungen zu einer Behebung des Fehlers führen und Ihre Heizung weiterhin kalt bleiben, dann sollten Sie den Heizungsfachbetrieb mit der Störungsbehebung beauftragen. Sollten noch keine Minustemperaturen herrschen, ist es oft ausreichend, dass der Fachbetrieb am folgenden Tag vorbei kommt. Sollte jedoch die Gefahr von Frostschäden am Gebäude bzw. an den Wasserleitungen bestehen, ist schnelle Behebung der Ursache geboten.
- Kessel / Wärmeerzeuger kontrollieren:
- Gasgeruch – jetzt nicht gleich in die Luft gehen
Erdgas an sich ist sicher, ungiftig und von Natur aus geruchslos. Es wird mit Duftstoffen versetzt ins Haus geliefert. Dadurch werden kleinste Mengen an Erdgas bereits durch den menschlichen Geruchssinn wahrgenommen, bevor eine explosionsfähige Menge entsteht.
- Deshalb KEINE PANIK!
- Betätigen Sie keine Schalter, kein Telefon, keine Flamme, keine Funken.
- Öffnen Sie alle Türen und Fenster, und sorgen Sie für Durchzug.
- Drehen Sie alle Gashähne zu.
- Unterrichten Sie Ihre Nachbarn.
- Außerhalb des Hauses den Entstörungsdienst des Gasnetzbetreibers anrufen, in Berlin 030 7872-72 der NBB (Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg).
- Der Fachbetrieb wird im Nachgang die Leitung prüfen und Instandsetzen