Geschichte der Innung SHK Berlin
Die Gründung der Berliner SHK-Innung geht auf einen zunächst lockeren Zusammenschluss von acht Klempnermeistern im Jahre 1617 zurück. Sie wollten gemeinsam eine stärkere Stimme haben gegen obrigkeitliche Reglementierungen und Materialverteuerungen. Die Innung durchlebte dann eine wechselvolle Geschichte mit diversen Namensänderungen, Innungszusammenschlüssen und einem kontinuierlichen Wandel des Selbstverständnisses, die sich als Spiegel der Berliner Stadtgeschichte und der Handwerksgeschichte liest. Die Entwicklung der Stadt Berlin während des Dreißigjährigen Kriegs, als Residenzstadt im 18. Jahrhundert, nach den Preußischen Reformen 1810 und schließlich als Reichshauptstadt hatte immer auch Einfluss auf die Anforderungen an die Leistungsangebote der Innung und die relevanten Themen für ihre Mitglieder.
Die Katastrophen im 20. Jahrhundert beginnend mit dem Ersten Weltkrieg, dann der Inflation und schließlich dem Zivilisationsbruch während des Dritten Reiches hinterließen tiefe Spuren in der Innung und dem Berliner Klempnerhandwerk. Mit der Teilung der Stadt verlor die Innung dann auch über 1.000 Mitglieder.
Der rasante technologische Fortschritt, aber auch die Abschaffung des Zunftwesens und die Einführung der Gewerbefreiheit trugen schließlich schon um 1800 zu einem Wandel des Klempnerberufes bei. Aus dem Klempner, der zunächst zuständig war für Herstellung von Lampen, kupfernen Gefäßen und anderen Alltagsgegenständen, wurden der Gas- und Wasserinstallateur, der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie der Bauklempner. Heute heißen die Ausbildungsberufe des SHK-Handwerks Anlagenmechaniker*in SHK, Ofen- und Luftheizungsbauer*in und Klempner*in. Die Berliner Innung begleitete diese Prozesse mit der Entwicklung von Beratungsangeboten, Schulungen und dem ständigen Dialog mit den Mitgliedern. Besonders die Abteilungen Weiterbildung und Ausbildungsberatung sowie die technische Beratungsstelle wurden dann nach der Wende und der Wiedervereinigung der Ost-und West-Betriebe aufgebaut und personell verstärkt.
Heute hat die Berliner Innung 620 Mitglieder, beschäftigt 51 Mitarbeiter*innen und betreut 1.300 Azubis. Neben dem Geschäftssitz in Tiergarten gibt es das SHK-Kompetenzzentrum in Wedding. Es ist eine der modernsten Ausbildungsstätten Europas für das SHK-Handwerk. Das Kompetenzzentrum kann passgenaue Lösungen und Qualifizierungslehrgänge entwickeln und schnell auf aktuelle Bedarfe und neue Technologien reagieren. Die Themen Energiewende, Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Barrierefreiheit sind die zentralen Handlungsfelder, auf denen sich die Innung im Schulterschluss mit der Politik, Verbänden, Industrie und Großhandel bewährt. Die Innung trägt wesentlich zur Effizienzsteigerung, Spezialisierung und Gebäudeoptimierung bei und ist kompetenter Ansprechpartner bei Fragen zu barrierefreien Bäderumbauten und Energieeffizienzmaßnahmen.